Auch wenn ich wahnsinnig gerne umziehe und die Städte, in denen ich gewohnt habe, immer größer wurden, so fahre ich auch immer wieder gerne zurück nach Hause an den Bodensee. Und weil das Leben in der Kleinstadt nicht ganz so hektisch und schnelllebig ist, habe ich in Konstanz seit Jahren die gleiche Routine: Kaffee im Voglhaus oder Pano (was bei meinem vorletzten Besuch noch Aran hieß), Brot von Reginbrot (bestes Brot aller Zeiten – aber da ich bin nicht ganz so objektiv) und auch ein Besuch in der Suppengrün Soup & Salad Bar muss jedes Mal sein.
Ich erinnere mich noch gut als 2004 das Suppengrün eröffnet hat – das Konzept der Suppenküche war gerade erst von Amerika in große deutsche Städte gekommen. Normalerweise brauchen solche Trends sehr lange bis sie den Süden Deutschlands erreicht haben, in diesem Fall war Konstanz schnell vorne mit dabei. Und so bin ich schon während meines Studiums in der ein oder anderen Mittagspause quer durch die Stadt für Fast-Food-Suppe geradelt.
Was gibt es im Suppengrün? Natürlich Suppen. Jede Woche gibt es einen Wochen-Esszettel mit fünf Suppen. Davon ist immer eine vegan, manchmal sogar zwei. Darüber hinaus wird die Auswahl durch eine Tagessuppe ergänzt, die bisweilen auch vegan ist. Die Suppen werden in drei verschiedenen Größen angeboten: klein (grüne Schüssel), mittel (gelb) und groß (rot). Als ich letzte Woche dort war gab es Tomaten-Maissuppe mit Basilikum sowie Jamaikanische Kürbis-Kokossuppe und eine der Tagessuppen war Zucchini-Mango-Suppe mit Kokosmilch. Meine absolute Lieblingssuppe ist aber die Süßkartoffeln-Paprikasuppe, die ich inzwischen auch schon oft nachgekocht habe.
Ein Salatbuffet gibt es auch: zwischen sieben und neun verschiedene Salate stehen dort zur Auswahl. Mindestens ein Salat ist immer vegan – die Auswahl ändert sich ebenfalls wie bei den Suppen wöchentlich. Grünen Salat und geraspelte Karotten gibt es immer sowie ein veganes Dressing. Ich habe auch schon Tage erlebt, in denen es mindestens drei vegane Salate zur Auswahl standen, das variiert eben je nach Wochenplan. Auf dem Bild ist der italienische Nudelsalat zu sehen – mein Favorit (wieso gab es den eigentlich schon so lange nicht mehr?!).
Mein Lieblingstag im Suppengrün ist der Donnerstag, an dem wird der der Kokosmilchreis mit Mango gemacht. So gut! Und auch sehr gut: die detaillierte Deklarierung der Inhaltsstoffe bei den Salaten und Suppen.
Was dem Suppengrün wichtig ist: frische Zutaten möglichst bio und möglichst aus der Region. Alle Trockenware, also Hülsenfrüchte, Reis, Nudeln, Körner, Nüsse und Gewürze sind immer bio. Das Obst und Gemüse wird von lokalen Lieferanten bezogen und natürlich passt der Wochen-Esszettel auch zur jeweiligen Saison und Erntezeit. Frisch produzierte Speisen in gleichbleibend guter Qualität wird im Suppengrün großgeschrieben und die vielen Stammgäste danken es ihnen.
Im vergangenen Jahr hat Suppengrün ein Suppenbuch mit vielen Rezepten veröffentlicht. Was mich besonders freut (und auch so ein bisschen durch mich passiert ist): Das Buch beginnt mit neun veganen Rezepten und danach kommen die vegetarischen und anderen Rezepte. Mein Lieblingsrezept im Kochbuch ist die Zitronen-Reis-Suppe mit Rosmarin, die im Original mit Huhn gemacht wird – das lasse ich einfach weg und verwende darüber hinaus Hafersahne.
Entstanden ist das Suppengrün übrigens, weil die Gründerin Angela Mössle-Klug immer gerne “nur” eine Suppe als Hauptgericht essen wollte und deshalb oft komisch angeschaut wurde. Damals arbeitete sie gemeinsam mit ihrem Mann als Unternehmensberaterin in der Hotelbranche und reiste sehr viel durch Deutschland. Dort entdeckte sie die Suppenküchen und erfüllte sich in Konstanz mit ihrem eigenen Restaurant einen ganz großen Traum.
Dieser Blogartikel ist meiner reizenden Schwester gewidmet, die nicht nur eine tolle Schwester, sondern auch MVP im Suppengrün ist. Zu diesem Artikel musste sie mich weder überreden noch hat sie mich gezwungen – aber sie hat mir dafür einen Kokosmilchreis ausgegeben. Dankeschön!
Mehr Bilder gibt es im Flickr-Album.
Suppengrün Soup & Salad Bar
Sigismundstraße 19, Konstanz
Montag bis Samstag 11 bis 21 Uhr